Ein kritischer Blick auf DJI Osmo Mobile 2 Teil II

Von | 28.Juni. 2018

Im Teil I hatten wir uns den Gimbal selbst als auch die erstmalige Einrichtung der DJI Go App gekümmert. Heute im Teil II soll es um die Funktionen gehen, die die Gimbal/App Kombination zur Verfügung stellt.

Hier könnt ihr euch ein Video mit meinen Anmerkungen ansehen:

Foto/Video

Die DJI Go App benutzt bei Fotoaufnahmen grundsätzlich nur JPEG, während ja die meisten Kamera-Apps über einen Pro Modus verfügen, mit dem man auch oder nur DNG aufnehmen kann. Die häufigste Nutzungsart dürfte aber Video sein und hier hatte ich weder beim  Samsung Galaxy S7 noch beim Huawei Mate 10 Pro Probleme die Hardware auszunutzen, also 4K bei 30 Bildern/sec. aufzunehmen. Wer allerdings ein Smartphone besitzt, welches 4k auch mit 60fps aufnehmen kann, könnte mit der App Probleme bekommen, denn diese Einstellung soll offenbar noch nicht unterstützt werden. Man kann aber auch ohne Probleme die native Kamera App nehmen, bei der sogar der Auslöse Knopf am Gimbal funktionierte.

Hier mal ein Beispiel eines Videos um die Stabilisierung zu beurteilen:

Panorama-Funktion

Der Gimbal bietet mit der App 3 Panorama Modi an:

  • UWW Modus mit 3×3 Aufnahmen
  • 180° Modus mit 3×5 Aufnahmen
  • Pano Modus mit 3×9 Aufnahmen

Die Aufnahmen erfolgen im JPEG Modus und werden dann in der App zusammengesetzt. Ich habe einmal alle 3 Modi ausprobiert:

Ein kritischer Blick auf DJI Osmo Mobile 2 Teil II

2167×1367 Pixel

Ein kritischer Blick auf DJI Osmo Mobile 2 Teil II

3206×1353 Pixel

Ein kritischer Blick auf DJI Osmo Mobile 2 Teil II

5329×1367 Pixel

Es werden also fest 3 Reihen aufgenommen, wobei die oberste Reihe sozusagen bei etwa +30° eingestellt ist. Könnte man die oberste Reihe durch die augenblickliche Position beim Start der Funktion bestimmen, wäre dies erheblich flexibler. Die führt vor allem bei der UWW Funktion dazu, dass im Prinzip zu viel des Vordergrundes aufgenommen wird. Die resultierenden Größen sind recht optimal, um aus der App heraus ein solches Panorama auf soziale Medien zu posten. Die Stitching Qualität der Panoramen ist recht gut, wenn nicht zu viele Bildteile aus dem näherem Vordergrund vorhanden sind. Ansonsten muss man mit Stitching Fehlern rechnen, denn schließlich ist die Gimbal kein Nodal-Punkt Adapter.  Ein 360° Panarama ist ja konstruktionsbedingt nicht möglich, weil sich der Gimbal maximal um 330° drehen kann.

Für den Fall, dass man ein Panorama gerne in einer höheren Auflösung haben möchte, gibt es eine Lösung. Denn wie bei der Mavic Air Pro speichert die App die JPEG in voller Auflösung einzelnen in separate Ordner ab. Damit kann man die JPEG auf dem PC hochladen und dann z.B. in dem kostenlosen Tool  ICE zusammensetzen, aber natürlich auch in anderen Tools.

Timelapse Modi

Die App bietet auch verschiedene Timelapse Modi an. Hier wird in bestimmten Intervallen eine Aufnahme gemacht, die dann später zum einem Zeitraffer Video zusammengesetzt werden. Wenn sich dann zusätzlich auch die Kamera bewegt, spricht man allgemein von einem Hyperlapse. Auf meinem Blog könnt ihr euch einige Beispiele anschauen. Mit einer DSLR ist der Aufwand relativ hoch, vor allem wenn es dann auch noch ein HDR-Hyperlapse ist.

Und genau hier verspricht der Gimbal bzw. die App eine erhebliche Erleichterung. Entweder man platziert den Gimbal auf ein Stativ stellt, dass Intervall und die gewünschte Videolänge ein und lässt die App einfach laufen. Dasgeht allerdings auch recht einfach mit einer Systemkamera oder einer DSLR und evtl. einem Kabelauslöser.

Spannender wird es es schon, wenn über den Gimbal einen Schwenk zwischen 2 oder mehr anzufahrenden Punkten programmieren kann:

Hier ist es von Vorteil, dass der Gimbal die Möglichkeit bietet, auf ein Stativ montiert zu werden. Man sollte deshalb zumindest ein kleineres Stativ dabei haben.

Bei einem Hyperlapse kommt einem die Gimbal Funktion sehr zu gute, weil dieser ja die Kamera immer ausrichtet. Und das geht auch mit der Verfolgung eines bestimmten Objektes. Die App versucht nach der Markierung dieses Objektes dieses auch im Fokus zu halten, und das klappt recht gut:

Gerade diese Fähigkeit des Gimbals sind bemerkenswert, aber leider muss hier sofort ein dickes Aber kommen. Die Timelapse Videos werden natürlich auch in der App gerendert. Und leider produziert die App bei meinem Huawei Mate Pro 10 nur 720p Videos, aber beim Samsung Galaxy S7 immerhin 1080p. Da fehlt natürlich 4K, denn die Kameras geben das ja her, aber scheinbar klappt das nur bei Apple Iphone’s Das ist sehr schade, aber trotz einer Anfrage beim Support wohl nicht zu ändern.

Fazit

Ich liste mal die Pro/Kontra Punkte auf

Pro

  • Videostabilisierung gut bis sehr gut
  • Panorama Modi einfach zu bedienen
  • verschiedene Time-/Hyper-/Motionlapse Optionen
  • lange Akkulaufzeit
  • günstiger Preis

Contra

  • Transportweg für einzelnen Gimbal
  • Registrierungszwang für die App
  • Powerbank Funktion bei größeren Smartphone nicht nutzbar
  • bei den Pano-Modi sollte oberste Aufnahmereihe frei festgelegt werden können
  • RAW Aufnahmen ermöglichen
  • verschiedene Timelapse Funktionen nur in 720p oder max. 1080p nutzbar

[UPDATE]

Auch die am 29.06.2018 veröffentlichte Version der App (3.1.42), die nochmals das Huawei Mate 10 Pro als unterstütztes Gerät erwähnt, bringt bei den Timelapse Funktionen keine Verbesserungen. Es verbleibt bei max. 720p.

[UPDATE]

Mit dem Update der DJI Go App auf die Version 3.1.52 klappt das Aufnehmen von Timelapse Videos auch in 4K.

 

Vor allem die letzten 3 Kontra-Punkte sollte DJI schnellstmöglich in seiner App korrigieren, wobei sicherlich der Punkt, dass die versch. Timelapse Optionen nicht in 4K nutzbar sind, die höchste Priorität genießt.

ciao tuxoche

 

 

 

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