Panoramen aufzunehmen ist einer meiner Schwerpunkte, obwohl ich das in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt habe 😉
Einleitung
Die Panorama-Fotografie hat es mir schon immer angetan, und ich habe ja auch hier im Blog schon einiges über dieses Thema geschrieben und gerade die Spärischen Panoramen mit etwas Hilfe von einem Nodalpunktadapter sind zwar aufwändig, aber die Ergebnisse entschädigen für die Mühe.
Hellhörig wurde ich, als beim Update der DJO Go App auf die Version 4.1.5 ein Panorama Modus angekündigt wurde, aber leider ist der nur für die Spark und nicht für die DJI Mavic Pro vorgesehen.
Einreihige Panoramen
Die Aufnahme eines einreihigen Panoramas mit einer Drohne unterschiedet sich de facto nicht von einer entsprechenden Aufnahme mit einer normalen Kamera. Man stellt am besten Belichtung, Weissabgleich und den Fokus einmal fest ein. Dann merkt man sich markante Punkte im Gelände, die als Ausgangspunkt für die nächste Aufnahme in der Reihe dienen. Dabei sollte man darauf achten, dass sich die Bilder um ca. 30% überlappen. Hier ist das einblendbare Gitter der App hilfreich.
Hilfe von einer App
Während solche einreihigen Panoramen noch ganz gut ohne weitere Hilfe zu erstellen sind, wird es bei mehrzeiligen Panoramen schon etwas komplexer, weil man ja auch fliegen und die Drohne im Auge behalten muss.
Hier kommt dann Litchi ins Spiel, eine App für Android und iOS Systeme, die nicht nur Panoramen ein- oder mehrzeilig aufnehmen kann, sogar Kugelpanoramen sind möglich. Die App enthält viele weitere Funktionen, ist allerdings mit knapp 25,– € auch nicht gerade preiswert 😉
Hier kann im Panorama Mode die Anzahl der Aufnahmen pro Reihe angeben, hier sollte man 8 Aufnahmen wählen, falls dass nicht per Voreinstellung schon so da steht. Mit den 8 Aufnahmen werden die 360° vollkommen abgedeckt.
Das Ergebnis könnte dann so aussehen:
In diesem Fall wurde das Panorama mit PTGui zusammengesetzt, allerdings können bei ein-/mehrzeiligen Panoramen auch andere Tools, wie etwa das kostenlose Hugin oder der Microsoft Composite Editor genommen werden.
Bei Freihand-Panoramaufnahmen benutze ich immer Hochformat, dass geht auch mit der Litchi App, dass sich der Gimbal auch ins Hochformat schwenken lässt. Dass erfordert zwar mehr Aufnahmen, um den vollen Kreis abzudecken, die Aufnahme wirkt dann allerdings nicht so schmal. Litchi hat allerdings auch bei zurückgesetztem Gimbal ein Darstellunsproblem, z.B. wird einer anschließenden Video Aufnahme nur ein Hochformat-Ausschnitt angezeigt. Deshalb bleibe ich jetzt im Querformat und führe eine Neigung des Gimbals durch oder nehme gleich 2 Reihen auf.
Kugelpanoramen
Kugelpanoramen die den vollständigen Raum mit 360×180° abdecken, sind sozusagen die Königsdiziplin. Und Litchi beherrscht diese auch, allerdings mit Einschränkungen. Dazu werden 5 Reihen à 8 Aufnahmen angefertigt und 2 zusätzliche Aufnahmen für den sog. Nadir Bereich. Setzt man diese Aufnahmen wieder mit PTGui oder Hugin zusammen, dann sieht das Ergebnis wie folgt aus:
Während bei solchen Panorama-Aufnahme im Regelfall das Stativ zu viel ist, tritt hier das umgekehrte Problem auf, es ist zu wenig Himmel vorhanden. In den DJI Voreinstellungen kann eingestellt werden, dass der Gimbal auch noch um +30° nach oben schwenken kann, das reicht aber für ein Kugelpanorama nicht aus, hier würde eine weitere Reihe auf + 60° helfen.
Mit Photoshop kann man nun aber den fehlenden Bereich auffüllen, das könnte dann so aussehen:
Das Auffüllen mit Photoshop ist allerdings mit einem Problem versehen, weil man es fast nicht hin bekommt, die Unterschiede in der Helligkeit so gering zu halten, dass man nicht in einem Panoramaviewer Nähte sieht. Deshalb geht hier meine Empfehlung in die Richtung, den fehlenden Himmel schon in PTGui zu ergänzen.
Dazu nehme ich mir ein paar Aufnahmen mit überwiegend Himmel, z.B. aus meinem Wolkenarchiv, passe diese in der Helligkeit manuell an die Helligkeit der Drohnenaufnamen an und lasse diese Aufnahmen zusammen mit den Aufnahmen aus der Drohne zusammensetzen. Ich habe z.B. die 42 Aufnahmen aus der Drohne dann zusammen mit 4 weiteren Aufnahmen, die übrigens dann mit der Lumix aufgenommen wurden, zu einem Panorama zusammengesetzt.
In dieser Aufnahme kommt ein anderes Problem zum tragen und zwar Stitching-Fehler wie z.B. im Randstein auf der linken Seite des Bildes. Die rühren daher, dass die Drohne für die Aufnahmen zwar um die eigene Achse, aber nicht um den sog. Nodalpunkt geschwenkt wird. Dies läßt sich letztlich nur durch einen größeren Abstand, also eine höhere Flughöhe vermeiden.
Fazit
Mit der DJI Mavic sind auch Panorama Aufnahmen möglich, und selbst Kugelpanoramen, wenn man die beiden Einschränkungen akzeptiert und später bei der Bildbearbeitung manuell ausgleicht.
Die Litchi App ist auch wenn sie auf den ersten Blick mit knapp 25,– € teuer erscheint auch aufgrund der zusätzlichen Funktionen ihr Geld wert.
ciao tuxoche