Panoramen erstellen kann sehr faszinierend sein, und man sehr leicht freihand und mit Hugin, also ohne zusätzliche Investitionen einsteigen. Dabei spielt man die ganze Palette vom einem Freihand-Panorama bis zum Kugelpanorama durch.
Angefangen habe ich mit der 400D und dem Kit-Objektiv und habe Panoramen freihand geschossen. Heute bin ich bei Kugelpanormanen, die den kompletten Raum mit 360°x180° abbilden, angekommen.
Die einfachste Form ist wohl das Panorama, das Freihand und ohne weitere Hilfsmittel wie etwa Stativ und/oder Nodalpunktadapter, aufgenommen wird. Das funktioniert bei mittleren Brennweiten, also so ab 28mm bezogen auf KB, recht gut, ist aber auch davon abhängig, wieviele Details im sich im Vordergrund befinden. Nehmen wir ein Architekturmotiv nach Möglichkeit mit strukturierten Bodenplatten mit den entsprechenden Fugen im Vordergrund auf, ist ein Scheitern, d.h. Stitchingfehler fast vorprogrammiert. Nehmen wir dagegen eine weitläufige Landschaft auf, die im Vordergrund nur Wiese aufweist, klappt es recht gut. Das dahinter stehende Parallaxenproblem hat Jan Röppenak auf seiner Webseite und Patrick Ludolph in seinem Blogartikel beschrieben.
Die obigen Bilder sind mit der 5D MK II und dem Tamron 2,8/28-75mm bei 28mm aufgenommen worden. Am Strand habe ich kein Stativ dabei 😉 deshalb freihand.
Folgende Aufnahmeregeln sollten aber immer beachtet werden, egal ob freihand oder vom Stativ mit einem Nodalpunktadapter:
- Aufnahmen im M-Modus
- manueller Weisslichtabgleich
- Überlappung der Aufnahmen ca. 30%
- manueller AF
Die ersten drei Einstellungen machen es der Stitching-Software einfacher, die Bilder später nahtlos zusammenzufügen, und der letzte Punkt macht es uns bei der Aufnahme einfacher, dann wird der AF nicht durch ein näher liegendes Objekt aus dem Tritt gebracht. Ist das Licht so einheitlich wie in diesem Beispiel geht es auch ohne manuellen Weissabgleich, trotzdem sollte man es sich angewöhnen bei Panoramaaufnahmen den Weisslichtabgleich passend zur Situation einzustellen.
Als Stitchingsoftware verwenden wir Hugin, eine Opensource Software, die nunmehr in der Version 2012.0.0 vorliegt.
Laden wir die Bilder in Hugin hinein, erkennt die Software aufgrund der Exif-Daten die eingesetzte Brennweite und den Crop-Faktor (Warum hier bei einer 5D MK II 0.98 angezeigt wird, kann ich allerdings nicht nachvollziehen).
Betätigen wir den Button „Ausrichten“ versucht Hugin für die Bilder automatisch Kontrollpunkte zu finden, und das klappt bei einem solchen detailreichen Motiv recht gut. Wie man hier auf dem Screenshot erkennen kann, hat Hugin insgesamt 642 Kontrollpunkte zwischen den Bildern erzeugt, und das reicht allemal. Die Automatik versagt eigentlich nur dann, wenn z.B. viel Himmel, Wasser oder andere mehr oder weniger strukturlose Bildteile dies verhindern. Dann muss man ggfs. manuell eingreifen und wenigstens zwischen 2 Bilder 3 oder mehr Kontrollpunkte finden und eintragen.
Klappt das soweit, haben wir ein Panorama, in diesem Fall bestehend aus 12 Aufnahmen (9668×3564 Pixel):
Man sieht also, der Einstieg in Panoramafotografie ist wenn man so will, zum Nulltarif zu haben. Hugin ist mittlerweile eines recht ausgereifte Software, ein wenig langsamer als PTGui, aber ich denke, das ist in Ordnung. Und Infos zu Hugin findet man im Netz sehr viele, so hat u.a. Tilman Bremer hat auf seinem Blog eine sehr ausführliche Anleitung hinterlegt.
Vielleicht hat euch der Einstieg gefallen und es gibt vielleicht demnächst ein paar mehr Panorama-Fotografen, dann hinterlasst doch eure Kommentare.
ciao tuxoche
[tags]Hugin,Nodalpunktadapter,Parallaxenproblem, Kontrollpunkte[/tags]
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