Die Frage ist berechtigt, wenn immer mehr Software Produkte eine solche Funktion implementiert haben und damit auch geworben wird.
Einleitung
Den Anfang hat wenn ich mich nicht irre damals Luminar AI gemacht und dann zog Photoshop CC nach. Auch ON1 ließ sich da nicht lumpen und bot ebenfalls eine entsprechende Funktion an. Noch zu Zeiten, als man so etwas mit Ebenen in Phottoshop CC manuell machen muss, habe ich schon diskutiert, ob ein solcher Austausch nicht das Bild manipuliert oder aber unter gewissen Bedingungen in Ordnung sein kann.
Damals wie heute vertrete ich die Auffassung, dass der Austausch der Himmelspartieen dann in Ordnung sein kann, wenn ich z.B. auf einer Tour nur wolkenlosen Himmel vorfinde und dann mit einer solchn Funktionen ein paar Wolekn in das Bild bringen kann, um es damit interessanter zu machen.
Grenzwertig wird es aber da, wo ich z.B. in eine entsprechende Aufnahme einen nächtlichen Sternenhimmel einfügen kann, wo aber die Aufnahme vielleicht noch nicht einmal des nachts aufgenommen wurde. Dann wird die Grenze zur Manipulation schon überschritten. Und das sollte man sich als Fotograf:In schon sehr gut überlegen.
Ich habe dazu mal ein Video aufgenommen:
Aber wie weit ist die Technik?
Jetzt anläßlich des Review zu ON1 Photo RAW 2022.5 kam der Gedanke einmal zu schauen, wie weit die Technik denn heute ist. Denn mittlerweile sind solche Funktionen fast 2 Jahre alt und ON1 hat jetzt angegeben, diese Funktion nochmals verbessert zu haben.
Im Gegensatz zu dem Beispiel aus der Einleitung habe ich jetzt einmal Landschaften genommen, bei denen von der Software mehr zu leisten ist, als an einer klar definierten Horizontlinie entlang eine Maske zu generieren. Bei dem obigen Beispiel, bei dem auch der Himel im Original etwas Zeichnung hatte, stellt dies grundsätzliche kein Problem dar.
Bei diesem Beispiel einer spätherbstlichen Landschaft in der Wahner Hide bin ich mir aber nicht sicher, ob die Probleme bei Luminar NEO (vor allem im Bereich der oberen Äste) ein Problem der Software sind, oder ob es auch an dem dunkleren Himmel liegt. Aber so in der vorliegenden Form wäre das Beispiel von Luminar NEO nicht brauchbar.
Folgendes Beipsiel läßt jedoch Zweifel an deiser These entstehen:
Hier wird mit allen 3 Software Tools ein suaberes Ergebnis erreicht, dass sich durchaus sehen lassen kann. Es treten keine Maskierungsfehler auf und auch sonst sind keine Effekte erkennbar, die das Bild sofort als „gefaked“ erkennen lassen.
Aber vielleicht schauen wir uns noch ein schlimmes Beispiel an:
An Oberleitungen mit den dazugehörigen Masten scheitern alle 3 Softwareprodukte recht massiv. Bei Luminar NEO wundert das ein wenig, wo doch hier sogar ein spezielle Funktionen zum Entfernen von solchen Leitungen vorhanden ist.
Fazit
Es gibt immer wieder Motive, wo einzelne Tools das Ersetzen des Himmelsbereiches nicht so gut hinbekommen. Da ist dann die Frage, hat man ein anderes Tool zur Verfügung oder kann es auch anderes Himmelsbild sein, sollte man in jedem Fall ausprobieren.
Ich persönlich sehe jetzt nicht die große Verbesserungen in der Entwicklung seit der Einführung solcher Funktionen vor 1 1/2 bis 2 Jahren.
ciao tuxoche