Lumix G9 und V-Log L

Von | 19.Mai. 2020

Neben den Qualitäten als Fotokamera war beim Kauf der Lumix G9 auch die Tatsache, dass mit dem  Firmware Upgrade auf die Version 2.0 auch Verbesserungen im Bereich Video einkehrten.

Einleitung

Lumix G9 und V-Log LDie Lumix G9 hat mit dem Firmware Upgrade auf die Version 2.0 einige weitere Optionen im Bereich Video erhalten. Die wichtigsten dürften dabei die Aufnahmemöglichkeit mit 10-Bit Farbtiefe und natürlich die V-Log L Option sein.

Bei V-Log handelt es sich um sehr flaches, kontrastarmes Profil, mit dem man den Dynamikumfang im Video steigern kann. V-Log L oder wie es offiziell heisst DMW-SFU1GU ist ein kostenpflichtiges Update, dass für ca. 85,– € verfügbar ist.

Bei einer Bestellung erhält man tatsächlich ein kleines Paket, in dem sich aber nur die Anleitung und ein schwarzer Umschlag mit der Seriennummer befinden.

Zur Aktivierung habe ich einmal ein kleines Video erstellt:

Aktivierung

Entsprechend der Anleitung muss in der Kamera erst einmal der Seriencode exportiert werden. Die wird in eine Datei SERIAL.LST auf der SD Karte gespeichert. Diese Datei lädt man von der Karte herunter und geht im Browser auf die Aktivierungsseite von Panasonic.

Lumix G9 und V-Log LDiese Datei wird dann hier hochgeladen und anschließend wird die gekaufte Lumix G9 und V-Log LSeriennummer, allerdings ohne Bindestrich eingegeben. Gibt es keine Probleme erhält man eine Datei ACTIV.LST, die man dann auf die SD Karte in gleiche Verzeichnis kopiert.

Zurück in der Kamera kann man im gleichen Menuepunkt diesen Aktivierung-Kode importieren. Nach einem Ausschalten der Kamera steht V-Log L als zusätzlicher Bildstil zur Verfügung. Nun kann man wahlweise V-LOG L mit 8 oder mit 10 Bit Farbtiefe aufnehmen.

Auswirkungen

Die erste Auswirkung, ein sehr flaches und kontrastarmes Bild, kann man schon auf dem Display erkennen. Hier einmal ein kleiner Vergleich:

Lumix G9 und V-Log L

Normaler Bildstil

Lumix G9 und V-Log L

V-LOG L

Der Unterschied ist schon extrem. Ein weiterer Unterschied ist aber noch vorhanden und zwar beträgt jetzt die niedrigste Einstellung bei V-LOG ISO 400, so dass man bei Aufnahmen im Tageslicht praktisch immer auf einen ND-Filter angewiesen ist.

Lumix G9 und V-Log LUm eine Beurteilung vor allem der Belichtung zu ermöglichen, lässt sich jetzt eine Scope Anzeige auf dem Display einblenden.  Allerdings ist das auf dem Display dann recht klein und deshalb empfiehlt sich hier ein externer Monitor, wie z.B. den FeelWorld FA6+.

Um die typische kontrastarme Darstellung auf dem Display zu verbessern lässt sich ebenfalls einstellen, dass die Darstellung auf dem Display mit einem LUT versehen wird, während die Ausgabe über HDMI dann weiter im V-LOG verbleibt.

Fallstricke

Lumix G9 und V-Log LDer erste Fallstrick ist eigentlich keiner, aber mit der Verwendung von V-LOG ist die Nachbearbeitung z.B. in Da Vinci Resolve ein Muss. Video Clips lassen sich nicht mehr direkt aus der Kamera ohne weitere Bearbeitung verwenden.

Da es bei V-LOG L um einen Bildstil handelt wird dieser, wenn man nicht darauf achtet, auch bei JPEG Aufnahmen angewandt. Ich habe mir deshalb die Einstellungen für die Verwendung von V-LOG L und 10 Bit Video auf einer C Tasten programmiert.

Fazit

Mit der V-LOG Option gewinnt die Lumix G9 an Potential im Videobereich und erweist sich damit als eine sehr gute Kombination sowohl für Foto- als auch Videobereich.

ciao tuxoche

6 Gedanken zu „Lumix G9 und V-Log L

  1. Bernd Lützeler

    Hallo Peter,

    ich bin gerade über Deinen Blog gestolpert: Du schreibst: „Da es bei V-LOG L um einen Bildstil handelt wird dieser, wenn man nicht darauf achtet, auch bei JPEG Aufnahmen angewandt.“ – Genau das ist es, was ich suche: Ich möchte nämlich mit meiner G9 gerne Stop-Trick-Aufnahmen machen, d.h. große Mengen von JPEGs von Hand auslösen, und zwar mit V-Log Profil, diese dann in Premiere als Bildsequenz importieren (Premiere interpretiert dann alle Bilder in einem Folder als ein Video), und dann dort farbkorrigieren. Den Video-Modus der Kamera brauche ich gar nicht…

    Deshalb habe ich heute schon beim Panasonic Support angerufen. Dort war man nicht sehr engagiert, die Antwort war: „V-Log ist für Fotos nicht geeignet“ – Als ich dann fragte, ob es denn nach der Aktivierung trotz allem im Foto-Modus verfügbar sein würde, wurde dies mit „Nein“ beantwortet.

    Da jetzt hier Aussage gegen Aussage steht, dachte ich, ich frag Dich das noch mal direkt, bevor ich blindlings 83 Euro ausgebe: Ist es wirklich so, dass man mit der G9 im Foto-Modus JPEGs mit V-Log aufnehmen kann? Wenn das ginge, wäre das wirklich großartig…

    Schöne Grüße
    Bernd

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Bernd,

      gerade noch einmal ausprobiert, und ja es ist möglich V-Log im Fotos Modus einzustellen. Die Aufnahme in JPEG ist vom Kontrast her superflach. Aber die andere Frage ob es sinnvoll ist. Wenn du so etwas vorhast, würde ich über RAW gehen. Weil 10-Bit JPEG müssen bearbeitet werden und RAW auch. Insofern wärte da kein Unterschied aber mit RAW hat man mehr Reserven

      1. Bernd Lützeler

        Hallo Peter,

        vielen Dank erstmal für’s nachschauen, dann werde ich mir wohl die V-Log Funktion zulegen! Natürlich hast Du Recht mit JPEG und RAW, aber ich muss auch die Dateigrößen im Auge behalten: Die JPEGs sind knapp 6MB groß, bei den RAW Files lande ich direkt bei 24MB. Und bei tausenden von Eizelbildern macht sich das definitiv bemerkbar. Ausserdem gibt es meines Wissens kein Videoschnittprogramm, in dem man dann eine Farbkorrektur nativ auf RAW files machen kann. Stattdessen mzss man die RAWs immer vorher konvertieren, entweder zu DNGs oder zu CinemaDNGs. Und so weit ich das als Laie beurteilen kann, büßt man dadurch auch direkt Flexibilität ein…

        Umgekehrt: Angenommen ich würde alles über HDMI auf meinen externen Atomos Ninja Flame aufnehmen (was mit Einzelbildern allerdings gar nicht geht, aber mal angenommen, es ginge…), dann bekäme ich bestenfalls Videofiles in ProRes 422 HQ in UHD Auflösung. Und da läge die Datenmenge pro Frame bei ca. 3,6 MB. So gesehen liege ich doch mit 6 MB JPEGS gar nicht so schlecht!

        Ich werd’s einfach mal ausprobieren, mal sehen…
        Vielen Dank & schöne Grüße
        Bernd

        1. Bernd Lützeler

          Hallo Peter,

          der V-Log Freischaltcode ist angekommen, und ist auch im Foto-Modus aktivierbar, vielen vielen Dank! Jetzt werd ich mal einen Test laufen lassen und sehen, wie das in Premiere aussieht… Ich schicke nochmal ein Feedback! Schöne Grüße

          Bernd

  2. Mance

    Hallo Peter,

    bin auf der Suche nach dem Thema auf Deinen Artikel gestoßen. Nun ist das Thema auch geklärt nachdem ich vergeblich nach dem zusätzlichen Bildstil auf meiner G9 gesucht hatte.
    Oben schreibst Du, daß das eine Option für Videos sei; heißt das nur für Videos? In Darktable gibt es ja auch den Modul „3D Lut“ mit dem man das auf Bilder anwenden kann. Hab‘ auch schon mal ein paar LUT-Dateien heruntergeladen und ein bisschen rumprobiert. Funzt zwar ist aber etwas unübersichtlich da teilweise zig Dateien vorhanden sind die man durchprobieren muß. Was ich vermisse ist bspw. ein Dateiblock mit max. vielleicht 10 verschiedenen Bildstilen die man sich einprägen kann.

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Manfred,

      Optionen wie V-Log oder andere wie Cine-D gelten nur für Video oder besser für JPEG. Die Lut, die man in den Bildbearbeitungsprogrammen findet, können auch auf RAW Dateien angewandt werden.
      Mit den LUT ist es so wie mit den Presets damals für Lightroom. Ein Preset passt von der Farbe/Kontrast her optimal nur auf wenige Bilder. Allerdings kann es es Ausgangspunkt sein für weitere eigene Bearbeitung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert