Bei meinem ersten Erfahrungsbericht über den Reflecta RPS10M Filmscanner hatte ich nur die Silverfast Software zur Verfügung, deren Ausgabe allerdings auf 8-Bit pro Farbkanal limitiert ist.
Einleitung
Der Filmscanner Reflecta RPS10M wird zwar vom Hersteller mit einer Auflösung von 10.000 dpi angegeben, allerdings zeigt sich auf bei einer Praxistest, dass in Wirklichkeit nicht mehr als 5.000 dpi machbar sind. Die gebundelte Software Silverfast fand ich zwar nicht schlecht, sie ist aber mit der Einschränkung verbunden, dass die gescannten Ergebnisse nur mit 8-Bit/Farbkanal gespeichert werden.
Deshalb wollte ich unbedingt auch einmal die Sofdtware Vuescan ausprobieren, die diese Limitierung nicht bietet. Der Hersteller bietet eine 30-Tage Testversion an, mit der man schon einiges ausprobieren kann, allerdings werden die gescannten Dateien mit einem Wasserzeichen versehen. Zum Scannen von Negativen oder Dias benötigt man die Professional Version, die knapp 75,– € kostet.
Die Einstellungen
Vor allem bei Dias kann man auch bei Vuescan zwischen z.B. Kodachrome,Ektachrome oder anderen Filmhersteller wählen. Selbiges gilt auch für S/W oder Farbnegative. In einem ersten Schritt sollte es vornehmlich darum gehen, meine Dias zu scannen. Diese stammen zum größten Teil aus den 80’er oder späten 70’er Jahren und mit einer Minolta SR-T 101 und später mit einer Nikon F2 fast ausschließlich auf Kodachrome bzw. Ektachrome Filmen aufgenommen.
Hier kann man mit Vuescan seine eigenen Voreinstellungen z.B. für die verschiedenen Filtypen, aber auch z.B. ob die Staubentfernung aktiviert werden soll oder auch das Schärfen bei der Ausgabe. Ebenfalls habe ich eingestellt, dass das Vorschau Scannen sofort beginnt, sobald ein neues Dia eingeschoben wird.
Gescannt wird mit 16-Bit /Farbkanal und fest eingestellter Auflösung von 5.000 dpi, da auch meine eigenen Versuche ergeben haben, dass die Detailauflösung bei einer Einstellung von 10.000 dpi nicht steigt, lediglich die Dateien werden größer.
Ein klein wenig irritierend ist aber, das vor allem die Bit-Tiefe auch in im Reiter Ergebnis auftauchen:
Bei einem Hochformat Dia wie hier kann man die Ansicht mit den Knöpfen unten rechts drehen. Dies sorgt auch dafür, dass das Scan Ergebnis dann sofort im Hochformat zur Verfügung steht. Hier bei der Ausgabe habe ich übrigens kein RAW, also DNG verwendet, den die gescannte Datei ist egal ob im DNG oder Tiff Format bei 16Bit ungefähr 178MB groß, also tritt hier keine Platzersparnis durch die Verwendung des DNG Formates ein.
Staubentfernung
Da der Scanner über eine Hardware Stauberkennung bzw. Entfernung verfügt und diese recht gut arbeitet, verzichte auf einen Scan im Modus 64-Bit. Hier wird neben den 3 Farbkanälen ein weiterer Kanal mit den Staubinformationen hinzugefügt. Die verbleibende Reste an Staub bekommt recht gut mit einem lokalen Reperaturpinsel in Photoshop CC oder Lightroom Classic weg.
Aber so sieht der isolierte Alpha-Kanal mit den Staubinformation aus:
Möchte man allerdings diese Methode nutzen, um später z.B. in Photoshop CC mit diesem Alpha Kanal eine Maske zum manuellen Staubentfernen zu erstellen, sollte man in den Ausgabeeinstellungen darauf achten, dass hier keine DNG Datei sondern nur eine Tiff-Datei erzeugt wird. Nimmt man eine DNG Datei dann öffnet Photoshop CC vorher die Datei über Adobe Camera RAW und dann ist dieser Kanal in Photoshop CC nicht mehr vorhanden.l
Mehrfachbelichtungen
Auch Vuescan erlaubt natürlich mit dem Scanner Mehrfachbelichtungen und mehrere Durchgänge, um hier Verbesserungen bei hohen Kontrasten zu erreichen. Hier muss natürlich berücksichtigen, dass schwarze oder sehr dunkle Bereiche des Dias kein Licht mehr durchlassen, und hier ein Anheben der Tiefen, um hier noch Details heraus zu arbeiten, nur sehr begrenzt möglich ist.
Hier einmal ein kleiner Vergleich:
Also so etwas wie ein HDR Effekt kommt hier in keinem Fall zustande 😉 und hinzukommt, dass bei mehreren Durchgängen sich der Zeitaufwand entsprechend verdoppelt.
Fazit
Die Nutzung von Vuescan im 16-Bit Modus bringt etwas mehr an Bearbeitungsreserven, aber wie schon in Silverfast sollte man von Mehrfachbelichtungen oder mehreren Scandurchgängen für ein Dia keine Wunder erwarten. Ich werde jetzt meine Dias mit den Voreinstellungen scannen und zwar grundsätzlich in 48 Bit als Tiff Dateien, und zu einem späteren Zeitpunkt werden sie Lightroom Classic bearbeitet und natürlich auch verschlagwortet.
Der Scanner liefert gute Resultate, allerdings sollte man z.B. bei einem Ektachrome 64 oder gar 200 Prof. nicht in die 100% Ansicht gehen, denn dann sieht man was Rauschen ist 😉
ciao tuxoche