DSLR und Video I

Von | 22.März. 2013

Mittlerweile warten ja praktisch alle DSLR mit Videomöglichkeiten auf. Ich weiß noch genau, wie im DSLR-Forum beim Auftauchen der ersten Modelle fast uni solo diese Möglichkeit verteufelt wurde. Mittlerweile hat sich diese Technik gemausert, es wurden sogar schon TV-Folgen damit gedreht.

Insgesamt stellt die Video-Möglichkeiten der heutigen DSLR eine willkommene Erweiterung dar, die man natürlich auch nutzen möchte, und sei es nur, um aus dem Urlaub auch ein paar bewegte Erinnerungen, vielleicht sogar mit Ton zu haben. Wenn man etwas mehr will, wird man schnell feststellen, wie sich die beiden Medien Foto und Video unterscheiden.

Mit der DSLR alleine in der Hand wird man allerdings nur verwackelte Bilder produzieren, die höchstens als Erinnerung im Archiv überleben. Also wird man auch in Sachen Ausrüstung etwas tun müssen.

DSLR und VideoIch bin in der glücklichen Situation mit der 7D und der 5D MK II gleich 2 videofähige DSLR zu besitzen. Bei den ersten Outdoor-Videos wird man sich allerdings sehr schnell der Qualität des eingebauten Mikrofones bewusst. Jeder kleine Windhauch prallt wie ein Sturm auf die stecknadelkopfgroße Mikrofonöffnung und führt zu entsprechenden Nebenlärm. Deshalb war das erste Zubehör ein externes Mikrofon. Ich habe mich für das Rhode Stereo entschieden, das mit dem entsprechenden Fellbezug schon für eine um längen bessere Tonqualität sorgt. Man kann dann im Regelfall auch bei der automatischen Aussteuerung der Kamera belassen, obwohl es Situation gibt, hier manuell einzugreifen.

DSLR und VideoDa ich meine Stative mit Kugelköpfen betreibe, mußte irgendwann dann auch ein Videokopf her, damit Schwenks schön smooth laufen ;-). Aber auch das will geübt werden, denn ein gleichmäßiger Schwenk um dem Zuschauer einen Überblick zu geben, ist nicht so einfach. Die ersten 2 Versuche habe ich nur wegen des Erinnerungswertes behalten. Ich habe mich für einen Manfrotto 501 HDV entschieden, ein Kopf mittlere Größe, der für meine Anforderungen ausreichend stabil ist. Er wird im Regelfall auf einem Berlebach 8003 Report betrieben oder sogar auf meinem Feisol 3442. Wenn man sich nicht auf einer ebenen Fläche befindet, gehört unter den Kopf auch eine Nivelliereinheit, damit der Kopf in die Waage gestellt werden kann. Wie man auf dem obigen Foto erkennen kann, befindet sich auf dem Manfrotto Kopf auch ein Novoflex Q-Mount montiert, da die 7D mit einer Arca-kompatiblen Platte und die 5D MK II mit einem Kirk L-Winkel ausgerüstet ist.

Nun verfügen alle aktuellen videofähigen DSLR von Canon über Liveview, das auch für Video benutzt wird. Trotzdem ist Bild bei hellerem Sonnenschein praktisch nicht zu beurteilen. Da mit Ausnahme der EOS 650D (allerdings nur in Verbindung mit STM Objektiven) alle Kamera während der laufenden Aufnahme nicht fokussieren können, man also auf manuellen Fokus angewiesen ist, macht ein LCD-Viewer mehr als Sinn. Hier habe ich mich für ein Modell von Delmax entschieden. Hierzu kann man die entsprechenden GGS-Gläser, die gleichzeitig als Schutz für den LCD-Bildschirm und als Befestigungsmöglichkeit für die Sucherlupe dienen, nachbestellen. Damit kann ich den LCD-Sucher zwischen den beiden Kameras beliebig austauschen.

Während man in der Fotografie ja die berühmte Regel anwenden kann „wenn die Sonne lacht, nimm Blende 8“ geht das Video nur bedingt. Gefilmt wird ja in der Regel mit 25 Bildern/sec. Jetzt müssen zwar digitale Videokameras kein Filmmaterial mehr transportieren, dennoch gilt hier immer noch die Grundregel, das sich die Belichtungszeit zur Darstellung möglichst flüssiger Bewegungsabläufe in der Regel bei ca. 1/50 sec bewegen sollte, also das zweifache der Framerate. Wird sie wesentlich kürzer gewählt, dann wirken die vom Auge als flüssig wahrgenommen Bewegungsabläufe eher abgehackt.

Damit kommen wir aber zu einem weiteren Problem im Bereich Video, das vor allem bei Sonnenschein eigentlich zu viel Licht da ist. Wird die Kamera auf Automatik gestellt, versucht sie ca. bei 1/50 sec. zu bleiben und regelt dann die Blende gnadenlos runter. Das führt dann zu Kombination von 1/60 und f32 bei hellem Sonnenschein.

Nun ist f32 oder F22 der Schärfe nicht wirklich förderlich (auch nicht für ein HD-Video) und das Spiel mit unscharfen Bereichen kann man damit auch vergessen. Um in solchen Situation mit größeren Blenden arbeiten zu können, vor allem bei sehr großen Blenden um auch mit unscharfen Bereichen zu „spielen“, ist ein ND-Filter erforderlich. Bis jetzt habe ich dazu im Bedarfsfall ein B&W 64x ND-Filter benutzt, obwohl das im Einzelfall schon zuviel ist, wenn man auf mittlere Blenden kommen will. Hier habe ich vor, entweder auf einen Vario-ND oder auf Graufilter für das LEE-System umzustellen.

Damit ist eine Grundausrüstung für Videoaufnahmen beschrieben, ob man sich für die beschriebenen Produkte entscheidet, ist dann eine andere Sache.

Für mich ist Video ein willkommenes Beiwerk, deshalb sind meine Ansprüche vielleicht eher bescheiden, wer da mehr will, muss mehr investieren und irgendwann wird je nach Ansprüchen auch die Grenze zu einer „richtigen“ Videocam überschritten.

Wer meine Erfahrungen kommentieren möchte, ist herzlich gerne dazu aufgerufen, und wem der Artikel einfach nur gefällt kann das gerne durch eine Klick auf die Buttons kundtun.

ciao tuxoche

[tags]Rhode Mikrofon, Manfrotto 501HDV, Delmax LCD Viewer[/tags]

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert