In einem anderen Beitrag hatte ich ja über das AstrHori 25mm/2.8 2x-5x Makro berichtet, dass einen ganz anderen Einstieg in die Welt der Makrofotografie erlaubt. Mit dem Castel M wird das etwas einfacher.
Einleitung
Bei Nah- und Makroaufnahmen wird der Schärfentiefebereich so klein, dass man kaum mit einer Aufnahme oder Abblende hinkommt. Vor allem letzteres führt aufgrund der Beugungsunschärfen zu weiteren Problemen. Also ist hier Focusbracketing angesagt, bei dem die Aufnahmen später in einer speziellen Software verrechnet werden.
Vor allem mit Olympus Kameras hat man die Cahnce mit einem Blitzgerät Focusbracketing auf freihand zu machen. Aber im Regelfall wird man hier ein Stativ und einen Makroschlitten benutzen, um schrittweise die gesamte Kombination aus Kamera und Objektiv zu bewegen.
Ich habe dazu ein Video aufgenommen:
Novoflex Castel Q
Der Novolfex Castel Q ist ein Einstellschlitten, der mir schon sehr lange gute Dienste geleistet hat. Seine Schiene ist ebenso wie die Kameraplatte Arca-Swiss kompatibel. Vor allem in Kombination mit meinem „Pilz-Stativ“, einem Berlebach Mini, habe ich den Schlitten sehr oft benutzt.
Aber in Verbindung mit dem AstrHori 25mm/2.8 kommt der Schlitten an seine Grenzen, denn selbst mit dem Castel Fine ist der kleinste Vorschub ca. 1/4 mm. Das hört sich sehr wenig an, aber z.B. bei einem ABM von 2:1 reden wir bei f 5.6 von einer Schräfen von ca. 0,24mm. D.h. diese Kombination ist schon bei 2:1 an der Grenze, erst recht wenn wir über größere Maßstäbe sprechen.
Optionen
Es gibt sowohl von AstrHori selbst als auch z.B. von Niss Makroschlitten, die einen Vorschub von 0.05mm bei AstrHori bzw. 0.01mm beim Nisi erlauben. Letzteres wäre ausreichend um damit auch einem Abbildungsmassstab von 5:1 ein Bewegung zu ermöglichen, die kleiner als die Schärfentiefe ist.
Beide Makroschlitten liegen schon im Bereich von ca. 150,– € bzw. fast 200,– € und verfügen über entsprechende Skalen, die es erlauben würden, diesen winzigen Vorschub zu ermöglichen.
Aber man muss sich konzentrieren auf den Vorschub, und dass bei vielleicht über 100 Aufnahmen, die man für einen Fokusstack benötigt. Und das habe ich schon mit dem Castel Q und dem Castel Fine festgestellt, dass ist sehr schwer.
Der Novoflex Castel M
Die Makroschlitten ist genau für solche Belange gemacht, also extremer Makroaufnahmen bis zu einem Abbildungsmassstab von 5:1. Auch seine Schiene und die Kameraplatte sind Arca-Swiss kompatibel (oben drauf sitzt wohl ein Q-Mount). Allerdings musste ich nach den ersten Recherchen über den Preis etwas schlucken, denn 570,– € für einen Makroschlitten sind schon heftig.
Er hat fast genau wie die anderen Makroschlitten hinten ein Drehrad, mit dem die Kamera sehr exakt bewegt werden kann. Bei einer vollen Umdrehung reden wir hier über 0.8mm und eine Bewegung lediglich um einen Teilstrich bewegt die Kamera um nur 0.01mm.
Novoflex gibt bei 5:1 und f 4.0 einen Schärfentiefe von 0.037mm an, während ein anderer Rechner hier 0.055mm angibt. In jedem Fall reicht die kleinste Bewegeung aus, um mit einem kalkulierten Überlappung auch Abbildungsmasstäbe von 5:1 handhaben zu können.
Auf der Rückseite des Drehrades befindet ein Schalter, mit dem man am Makroschlitten Abbildungsmassstäbe zwischen 2:1 udn 5:1 einstellen kann. Dann rastet dass Drehrad bei den entsprechenden Zwischenschritten je nach Abbildungsmasstab ein. Dabei werden dann pro voller Umdrehung des Rades zwischen 12 und 45 Einzelpositionen angefahren.
Man muss jetzt immer noch manuell für einen etnsprechenden Vorschub sorgen, aber durch die Einrastungen word der gesamte Prozess erheblich vereinfacht.Man dreht bis zur nächsten Rastung weiter und löst das Bild aus.
Die Abstände sind laut Dokumentation für eine Schärfentiefe mit f 4.0 gerechnet, was ich als positiv empfinde, denn bei 4:1 und mehr sind schon f 5.6 teilweise Unschärfen zu registrieren.
Die Aufnahmen
Für solceh Abbildungsmasstäbe ist natürlich ein ausreichend stabiles Stativ Pflicht. Außerdem sollte man die Belichtung einmal manuell einstellen, gleiches gilt für den Weisabgleich. Unf für die Beurteiling der Schärfe empfehle ich einen externen Monitor.
Ein Kabelauslöser wäre auch gut, um möglichst alle Berührungen der Kamera zu vermeiden. Bei einem Stack habe ich aber bemerkt, das bei den einzlnen Aufnahmen Unschärfen vorhanden waren, die wohl auf Bewegung/Vibrationen zurückzuführen sind. Deshalb verwende ich ab sofort uim Regelfall einen Selbstauslöser mit 2 Sekunden Vorlauf. Das ist zumindest ausreichend, damit die Kombination ein wenig ausschwingen kann.
Anzahl der Aufnahmen als weitere Herausforderung
Bei solchen Extremmakros kommt man schnell zu einer Aufnahmeserie von 100 oder 200 Aufnahmen für einen Fokusstack.

ABM 2:1 145 images
Die Anzahl der Aufnahmen hängt natürlich vom Abbildungsmasstab und auch von der Teife des Objektes ab, dass scharf abgebildet werden soll. Trotzdem verwende ich hier grundsätzlich den elektronischen Verschluss, um den Verschleiss bei der Kamera möglichst gering zu halten. Und Dinge wie Rolling Shutter oder Streifenbildung sind hier wohl kaum zu erwatrten.
Die andere Herausforderung ergibt sich aus der großemn Anzahl von RAW Dateien. Nicht slten fallen hier pro Aufnahme (Stack) hundert oder noch mehr Aufnahmen an. Das wäre aber ein Fall, um von den Basisbildern DNG Dateien erzeugen zu lassen. Damit lässt sich erheblich an Festplattenplatz einsparen, ohne dass man zu viele Kompromisse machen muss.
Fazit
Der Novoflex Castel-M ist ein Präzisionswerkezug und sein Geld wert, weil er den Prozess solcher Aufnahmen erheblich vereinfacht. Nach den Erfahrungne mit dem Castel-Q und dem Castel-Fine hätte ich mich bei der Anschaffung des AstrHori oder Nisi Schlittens vermutlich geärgert.
Allerdings bleibt ein Kritikpunkt, warum bei so teuren Einstellschlitten nocht nicht einmal ein Schutztasche dabei ist.
Ich für meinen Teil muss jetzt noch lernen mit der von mir verwendeten Software Helicon Focus noch besser umzugehen, denn ich hatte wohl bei den ersten Versuchen an manchen Stellen die typischen „Wolken“ zu sehen bekommen.
Was denkt ihr über den Castel-M? Kommentare erwünscht.
ciao tuxoche