Erste Erfahrungen mit der 500D Nahlinse

Von | 7.März. 2014

Ich hatte mir ja eine [post id=2317]Canon 500D Nahlinse[/post] gebraucht zu einem sehr fairen Preis geleistet, und in den letzten Tagen was es an der Zeit, sie einmal ausprobieren.

Einleitung

Nahlinsen sind wie eine Brille für das Objektiv. Davor geschraubt kommt man erheblich näher ran, verliert allerdings auch die Fähigkeit, auf Unendlich zu fokussieren. Näherungsweise kann man die neue Gegenstandweite und den resultierenden Abbildungsmaßstab hier berechnen.

Jedes System, welches ich vor ein Objektiv schraube verschlechtert allerdings die optische Qualität, deshalb haben Nahlinsen einen nicht so guten Ruf. Achromate hingegen sind hier schon besser, und bei der Canon Nahlinse handelt es sich um einen Achromaten.

Praxis

Ich habe die 500D Linse in Verbindung mit dem 70-200/4.0 L IS, dem 100-400/4.5-5.6 L IS und dem 100/2.8 L IS Macro ausprobiert.

Erste Erfahrungen mit der 500D Nahlinse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während sich am 100mm Macro kaum lohnt, sieht das bei den beiden Telezoomes schon besser aus. Es ergeben sich folgende Abstände und Abbildungsmaßstäbe.

BrennweiteAbb.Maßstab (unendlich)Abb.Maßstab (Nahgrenze)
100mm1:51:4
200mm1:2,261:2,88
400mm1:1,311:1,25
70mm1:7,41:4,2
100mm1:5,11:4,2
200mm1:2,71:1,6

Die ersten 3 Einträge gelten für das 100-400, die restlichen 3 für das 70-200. Der Abstand zwischen Frontlinse und Objekt schwankt zwischen 38cm und 51cm beim 100-400, bei 70-200 sind es 30,5 bzw. 51cm. Von diesen Werten ist die Benutzung des 70-200mm in Verbindung mit dem 500D Achromaten am flexibelsten

In der Kombination mit dem 100-400 finde ich den Achromaten sehr gut einzusetzen, und auch die Bildqualität, soweit ich das von ein paar Bildern her beurteilen kann, kann sich durchaus sehen lassen.

Erste Erfahrungen mit der 500D Nahlinse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erste Erfahrungen mit der 500D Nahlinse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gordon kommt in seinem Blog, allerdings mit Nikon Objektiven zu ähnlichen Ergebnissen.

Fazit

Sicher ist auch ein hochwertiger Achromat kein Ersatz für ein Makro Objektiv, allerdings ist es an einem Telezoom sicherlich eine Alternative, wenn es auch um weitere Abstände geht. Man erreicht doch recht ansehnliche Abbildungsmaßstäbe und bleibt dennoch relativ weit weg. Und kleiner und leichter ist eine solche Nahlinse gegenüber einem zusätzlichen Objektiv auch. Ich werde die 500D auf jeden Fall behalten, sie hat schon einen Platz in meinem Rucksack gefunden.

Wie seht ihr das, empfehlenswert, wenn man nur ab und zu mal näher ran muss, oder hat ein Achromat auch dann seinen Sinn, selbst wenn man eine Makro Linse hat. Hinterlasst mir doch eure Kommentare und Anregungen und natürlich auch gerne Fragen.

ciao tuxoche

[tags]500D,Achromat,Nahlinse[/tags]

4 Gedanken zu „Erste Erfahrungen mit der 500D Nahlinse

  1. Winfried

    Ich benutze Achromate schon seit “Ewigkeiten”, meine Leitz Elpros sind aus den 70/80ern. Dazugekommen sind in diesem Jahrtausend ein Raynox DCR-250 (+8diop.) und ein Sony VCL-M3367 (+5diop).
    Die Canon Achromate sind eher “dezent”, mit +2 und +4 Dioptrin. Andererseits sind die +8 eines Raynox DCR-250 bei Brennweiten über 100/135mm schwer beherrschbar, der Kontrast/Schärfebereich genügt z.B. bei einem 70-200/4L nicht mehr aus für einen funktionierenden AF, von einem 100-400L dann ganz zu schweigen.
    Dafür passt der Raynox, dank seiner Schnappfassung, auf jedes Filter Gewinde zwischen 52-67mm. Den benutze ich bevorzugt auf den kürzeren Brennweiten bis 100mm, darüber dann den Sony, der mit seinen +5 Dioptrin da besser beherrschbar ist.
    In meinem Artikel über das billige Tokina Suppenzoom (http://web57.ws/blog/tokina-at-x-242-af-24-200mm-f3-5-5-6/) beantwortet ich (für mich) auch die Frage hinsichtlich Bildqualität ;-}

    Natürlich ist ein beliebiges, vorhandenes Objektiv mit einem Achromaten versehen IMMER besser, als das edle superduper Makro, das mal wieder daheim geblieben ist, weil man Street/Architektur im Sinn hat und dementsprechend ohne Makro Objektiv losgezogen ist. Ein Achromat passt halt noch in die kleinste Tasche rein ;-}
    was ich hier: http://web57.ws/blog/raynox-dcr-250/ vor langer Zeit mal zum Raynox geschrieben habe hat immer noch seine prinzipielle Gültigkeit (ich müsste mal für KB was Neues schreiben).

    Die wenigsten derer, die immer massiv darauf bestehen, dass ein Makro Objektiv ja so deutlich besser sei als ein Achromat haben den Praxis Test mit Ausbelichtungen gemacht, bzw die Ausgabegröße miteinbezogen. Natürlich ist ein Makro Objektiv bei der 100% Ansicht am Monitor besser, als ein irgendwas+Achromat.
    Bei den alten APS Kameras mit ihren 6-10 Megapixel, ohne größere Reserven hinsichtlich Ausschnitt und/oder skalieren, hatte das auch in der Praxis eine echte Relevanz!

    Nur mal kurz vor Augen geführt: aus 5 Megapixeln habe ich problemlos auf 40*60 ausbelichtet, bzw 60*90 auf Leinwand drucken lassen. Unbeschnittene Motive der 20D mit 8MP habe ich bis 1×1,5 Meter drucken lassen. In der Größe ist es ebenso wichtig, wie man bearbeitet, das kann mehr Impact haben als 6, 8 oder 10MP.

    … und wenn ich nun die 22MP meiner 5DII auf die 12MP meiner 5DI runterskaliere, dann würde ich keine Wette mit der Behauptung riskieren, dass man an der Bildqualität nun unterscheiden kann zwischen 5DI+Makro Objektiv und 5DII+Suppenzoom mit Achromat … und mit 12 Megapixel kommt man hinsichtlich des Ausgabeformates deutlich weiter, als 99% aller Hobbyisten jemals ausbelichten lassen.

    Hinsichtlich der erreichbaren Bildqualität würde ich den Unterschied zwischen Makro Objektiv und echten Achromaten als in der Praxis fast vernachlässigbar bezeichnen, aber nicht hinsichtlich des Komforts!
    Mit einer Vorsatzlinse habe ich einen arg eingeschränkten Arbeitsbereich von wenigen Zentimetern (zumindest bei den +5 oder +8 Achromaten).
    Insekt hupft zur nächsten Blüte, da fokussiert selbst mein altes 100mm Tokina Makro mit seinem Kreissägen AF schneller hinterher, als ich durch Positionierung meiner selbst das Objektiv dahin bringe, dass das Insekt wieder in den wenigen Zentimeter tiefen Arbeitsbereich des Achromaten ist, ganz davon abgesehen, daß es Insekten gibt (mit Stacheln), die leicht reizbar auf große, sich bewegende Gegenstände in ihrer Nähe reagieren können :)

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Winfried,
      Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Eine Raynox wäre auch in die engere Wahl gekommen, aber jetzt ergab sich die Gelegenheit mit der 500D, die ich eigentlich nur mal ausprobieren wollte. Aber wegen der weiten Abstände zum Objekt werde ich sie behalten

  2. Uwe

    Interessant wäre mal ein direkter Vergleich der Bildergebnisse bei identischen Bildern 70-200 mit Acromat vs. 100er Macro solo. Die Frage ist ja eher ob man damit in Richtung 1:1 kommt und sich ein extra Macro für gelegentlichen Einsatz sparen kann.

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Uwe,

      danke für die Anregung. Werde ich sicherlich mal in Angriff nehmen, aber die erreichbaren Abbildungsmaßstäbe sind doch in der Tabelle aufgeführt. Mit dem 70-200mm erreicht man ca. 1:1,6, das ist zwar nicht ganz 1:1 aber im Vergleich zu einer zusätzlichen Linse schon ordentlich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert