Eines meiner meist benutzten Objektives an der 5D MK II ist das 17-40/4.0 L, weil ich neben Panoramen auch viel in Sachen Architektur und Landschaft unterwegs bin. Für die Canon 7D, die vor allem bei Timelapse oder Teleaufnahmen zum Einsatz kommt, habe ich das Tamron 2.8/17-50mm zur Verfügung.
Manchmal kam aber schon der Wunsch auf, auch die Crop Kamera ein UWW zu haben. Ich hatte früher einmal das 3.5-4.5/10-22mm, dass mir allerdings für den Zweck und die nicht so hohe Einsatzhäufigkeit einfach zu teuer ist.
Da kam die Ankündigung von Canon, ein 10-18mm für ca. 300,– € auf den Markt zu bringen, sozusagen gerade recht, hatte allerdings den Nachteil, das kaum eins zu bekommen war. Gestern habe ich dann per Zufall entdeckt, dass ein größer Markt das Objektiv tatsächlich vorrätig da hatte. Es war zwar ein paar Euro teurer, aber was nützt mir der günnstigere Preis bei den Versendern, wenn dort nur sehr wage Aussagen zur Verfügbarkeit gemacht werden.
Das Objektiv
Das Objektiv bietet umgerechnet auf Vollformat einen Brennweiten Bereich von 16-29mm an, ist 240g leicht und ist sowohl mit IS als auch den STM Fokussierung ausgestattet, die vor allem bei Videos und natürlich den entsprechenden Kameras ein leises Fokussieren erlaubt.
Wenn man das Objektiv auspackt, fällt einem das geringe Gewicht direkt auf, und man denkt direkt an billig und Plastik. Sicherlich ist das Objektiv-Gehäuse aus Kunststoff gefertigt, man hat aber, so mein Eindruck, nicht das Gefühl, eine billige Linse in Händen zu halten (obwohl der Preis für ein UWW unschlagbar ist).
Die Gewichtsersparniss gegenüber dem Canon 10-22/3.5-4.5 wird sicherlich auch dadurch erkauft, dass man hier nur max. 4.5 als größte Blendenöffnung zur Verfügung hat.
Der erste Eindruck
Natürlich werden sofort nach so einer Neuerwerbung ein paar Bilder geschossen, um einen ersten Eindruck auch hinsichtlich der optischen Leistungsfähigkeit zu erhalten. Und mein erster Eindruck ist positiv, sicherlich hat das Objektiv vor allem bei 10mm genauso wie z.B. das 17-40/4.0 mit Randunschärfen zu kämpfen, aber es braucht sich nicht hinter dem 17-40/4.0 L zu verstecken, obwohl hier sicherlich auch mal einen genaueren Vergleich machen werde. Auch Mathias kommt in seinem Beitrag ebenfalls zu einem guten Ergebnis.
CA’s sind vorhanden, aber auch gut in den Griff zu bekommen, da ein entsprechendes Objektivprofil in Lightroom 5.6 vorhanden ist.
Hinsichtlich der Bilder ist das nur ein erster Eindruck und auf keinen Fall ein Test. Was ein wenig stört, dass ein Entfernungsskala komplett entfallen ist. Andererseits entstehen der absolut größte Teil der Aufnahmen sicherlich mit AF. Und schon bei den ersten Versuchsaufnahmen habe ich den IS schätzen gelernt, weil er mir Aufnahmen bis runter zu 1/10sec ermöglichte.
Bei den Beispielbildern wurde max. auf f = 7,1 abgeblendet, um [post id=2358]Beugungsunschärfen[/post] zu vermeiden. Sie wurden auch nicht, wie ansonsten bei RAW üblich, geschärft. Lediglich die Objektivkorrektur von Lightroom wurde auf die Bildern angewandt.
Mittlerweile habe ich auch einen Versuch mit einem Polfilter gemacht. Ich benutze alle Filter nur mit einem Durchmesse von 77mm und benutze an anderen Objektiven einen Step-Down Ring. Als Polfilter benutze ich einen Hoya Pro Digital Slim, und selbst mit dem erforderlichen Step-Down Ring gibt es bei 10mm keine Vignettierung.
Jetzt überlege ich tatsächlich mal einen Versuch zu wagen, und in den Urlaub nur die 7D, das 10-18mm, das 40mm Pancake (alternativ das Tamron) und das 100mm/2.8 Macro mitzunehmen, da sicherlich der größte Teil der Aufnahmen mit diesem neuen UWW und dem Pancake gemacht werden könnten. Ich ringe noch mit mir 😉
Wie findet ihr dieses Objektiv, ist das vielleicht eine Alternative zum doppelt so teuren 10-22mm, selbst wenn man bei der Lichtstärke und vielleicht auch bei der optischen Leistung einen (kleinen) Kompromiss schliessen muss. Ich freue mich über eure Meinungen und Erfahrungen.
ciao tuxoche
[tags]Canon 10-18 STM[/tags]