Am Wochenende wurde die neue stabile Version von Debian 12 veröffentlicht. Sie trägt den Codenamen „Bookworm“ und kommt wie immer mit einer Menge an Packeten daher.
Einleitung
Debian dürfte wohl zu den ältesten und einflussreichsten Linux Distributionen gehören. Das Debian Team hat jetzt die Version 12 mit dem Codenamen „Bookworm“ am Wochende veröffentlicht. Das ist immerhin fast 2 Jahre nach der letzten Version „Bullseye“ aus August 2021.
Die sogenannten Stable Releases werden wirklich lange getestet und manchmal wirft masn dem Team vor, zu lange zu testen, sodaß man selbst mit einer aktuellen Release Software erhält, für die es fast immer schon neuere Versionen gibt. Aber dazu später.
Installation
Für die Installation kann man sich eine sogenannte Netinst CD herunterladen, die man mit Belana Etcher, Rufus oder andere Programmen auf einen Stick in ein bootfähiges Medium bringt, oder man nimmt sich gleich einen Ventoy Stick.
Ich habe es dieses Mal mangels Alternativen (mir ist vor ein paar Tagen eine Platte abgeraucht, Ersatz ist auf dem Weg) einmal in einer VM installiert. Dieser virtuellen Maschine hatte ich irrtümlich nur 2GB RAM gegeben Trotzdem lief die Installation auch hier glatt durch.
Man hat wie üblich die Wahl zwischen der grafischen und der textorientierten Installatiosnmethode. Ich habe mich diese Mal für die grafische entschieden und Debain 12 mit Gnome und KDE Plasma installiert. Im Prinzip funktioniert das noch genauso wie bei der Installation von Debian 2.1 im Jahre 1999.
Gnome Desktop
Nach Festlegung der Sprache installiert die Netinstall CD Debian. Dabei werden dann bei der obigen Auswahl von Gnome und KDE knapp 2.200 software Packete installiert. Und dann steht einem ein sehr aufgeräumter Desktop zur Verfügung.
Und hier schon die meiste Software, die man für Office pp. benötigt schon installiert. Ob das ein Firefox, ein LibreOffice u.a.
Und hier liegt vielleicht eines der Probleme von Debian. Viele der in einer neuen Version installierten Software liegt zum Erscheinungstermin schon in einer (wesentlich) neuer Version vor. LibreOffice komt in einer Version 7.4.5 daher, während man auf der Homepage schon die Version 7.5.4 auch als Debian Packet haben kann.
Oder beim Firefox Browser. Hier kommt die Version 102.12 zum Einsatz während bei Mozilla die Version 114 downloadbar ist. Anderseits setzt man bei EMail z.B. nicht auf Thunderbird, sondern auf KMail oder Evolution.
Aber gerade durch die Beschränkung der Software, auf stabile Versionen, die in dieser Kombi auch ausgebig getestet wurden, liegt vielleicht auch der Grund, warum Debian hier das „stable“ im Namen trägt.
Hardware Anforderungen
Die Hardware Anforderung sind gering. Man kann durchaus mit 1-2 GB RAM und 10 GB Festplattenplatz hinkommen. Und wir reden dann von einer grafischen Oberfläche. Und da Debian auch für verschiedene Architekturen verfügbar ist, kann so etwas auch z.B. auf einem Raspberry installieren.
Nach meinem anfänglichen Irrtum mit der VM habe ich dieser dann 8 GB RAM spendiert. Trotzdem war der Gnome Desktop auch mit 2 GB RAM betreibbar. Die Installation mit beiden Desktops benötigt noch keine 10 GB an Platz.
Funktionalität
Auch wenn es denn Anschein hat, als ob Debian „ältere“ Software bevorzugt, so war es mir hier auf Anhieb möglich, z.B. den Firefox und dem passenden Plugin mit dem KeepassXC Passwortmanger zu verknüpfen.
Das war z.B. eine der Sachen, die mir dank Snap mit einer Ubuntu Installation nicht gelungen sind.
Fazit
Die neue Version ist nach fast 2 Jahren sehr zu begrüßen. Wesentlich ist auch der Wechsel, daß proprietäre Firmware jetzt auch mit dabei sein darf. Wer allerdings ein Linux sucht, daß einem immer die neueste Softwareversion bietet, ist bei Debian defintiv falsch.
Ich denke es hat seinen Grund, warum Openmediavault oder auch Proxmox auf Debian basieren. Ich werde, wenn die neue Platte da ist, denke ich Debian als 2. System neben Windows installieren.
ciao tuxoche
Paket schreibt sich OHNE „ck“….Gott, kann man heute kein vernünftiges deutsch mehr?