Windows bietet von Hause aus Möglichkeiten, das installierte System zu sichern. Dabei hat sich von Windows 7 zu Windows 8 einiges getan. Die Einrichtung der Sicherung verläuft auf beiden Systemen praktisch gleich.
Bei beiden Systemen findet sich die Sicherung in der Systemsteuerung unter „System und Sicherheit“ . Richtet man die Sicherung ein, hat man bei Windows grundsätzlich die Möglichkeit, die Dateien, die sich unter „Eigene Dateien“ und in den Bibliotheken befinden zu sichern. Während das für einen Laptop, der ohnehin nur aus dem Systemlaufwerk besteht, vielleicht noch in Ordnung ist, ist das für einen Desktop-PC mit in der Regel mehreren Laufwerken schon ein kleineres Problem. Alle Dateien, die sich nicht in den vorgenannten Verzeichnissen befinden, z.B. nutze ich auch das Laufwerk E: zum speichern von, Daten, sind dann nicht mit in der Sicherung enthalten.
Will man hier weitere Verzeichnisse mit in die Sicherung aufnehmen, kann man durch Rechtsklick auf das entsprechende Verzeichnis dieses in die Bibliothek aufnehmen. Dies stellt aber leider die einzige Möglichkeit dar, Verzeichnisse auszuwählen, die gesichert werden sollen.
Einzelne Dateien aus zuschließen ist aber nicht möglich, eben so wenig das Abwählen einzelner Ordner aus dem Bereich „Eigene Dateien“. Wenn man z.B. ein recht umfangreichen Download-Ordner hat, ist der bei der Sicherung immer mit dabei.
Neben den Benutzerdateien besteht auch noch die Möglichkeit, im Rahmen der Sicherung ein Systemabbild zu erzeugen, das im Bedarfsfall zur Wiederherstellung der Windows-Installation herangezogen kann.
Als Sicherungsziel kann entweder ein externes USB-Laufwerk oder ein Netzwerkpfad genommen werden. Ich habe bis dato dafür ein Verzeichnis auf meinem Linux-Server genommen. Man kann also ein vorhandenes NAS für die Systemsicherung nehmen. Theoretisch existiert auch die Option, die Sicherung auf DVD auszuführen. Das habe ich mir allerdings erspart, das z.B. die Sicherung meines Laptops eine Sicherung von knapp 30GB erzeugt.
Die gesicherten Dateien werden auf dem Ziel als Zipfiles abgelegt. Legt man die Sicherung auf einem NAS-System ab, hat man auch als Benutzer entsprechenden Zugriff auf die Dateien. Legt man dagegen die Sicherung auf einem externen USB-Laufwerk ab, wird einem der Zugriff auf den entsprechenden Ordner verwehrt. Abgelegt werden die Sicherungsdateien in einem Ordner mit dem Namen des jeweiligen PC.
Neu bei Windows8 ist der Dateiversionsverlauf. Einige haben hier schon Vergleiche zu Apples Timemachine gezogen.
Die von Windows7 her gewohnte Erstellung eines Systemabbildes funktioniert auch unter Windows 8 wie gewohnt, außer das sie in der Systemsteuerung unter „Sicherheit“ gesondert anzuwählen ist, während bei den Symbolen die oben abgebildete neue Sicherung auftaucht. Die Einrichtung geht praktisch wie bei Windows 7 vor sich, man wählt ein Laufwerk, auf dem die Sicherung erfolgen soll, kann diesmal aber auch Verzeichnisse aus der Bibliothek abwählen (kleiner Fortschritt 😉 ) .
Neu ist jetzt hier, das in einem wählbaren Zeitintervall (hier in der Abbildung ist 1 Stunde eingestellt) von geänderten Dateien Kopien angelegt werden. Das ist schon sehr bequem, wenn man z.B. sich an den Standard hält, und seine Dateien unter „Eigene Dateien“ abspeichert. Aber auch hier besteht die Möglichkeit, weitere Ordner der Bibliothek hinzuzufügen. Dies mildert die Einschränkung ein klein wenig.
Ist man mit einem NAS verbunden oder schließt eine externe Festplatte an, dann sichert Windows 8 alle Änderungen an den Dateien automatisch im Hintergrund.
Das ist wie ich finde schon einmal ein enormer Fortschritt, nicht perfekt, aber mehr als der Schritt in die richtige Richtung. Wenn man jetzt bedenkt, das Microsoft diese Änderung durchgeführt hat, weil die meisten Benutzer kaum eine regelmäßige Datensicherung durchführen, dann gibt das einem schon zu denken.
Aber jede Medaile hat bekanntlich 2 Seiten, und nun kommt eine kleine Einschränkung. Die meisten NAS-Systeme laufen mit irgendeiner Form von Linux und haben damit auch einen mehr oder minder aktuellen Samba Dämon an Board. Ich kann da nicht so sicher mitreden, weil ich hier einen Linux-Server betreibe, aber ich denke das das Ergebnis übertragbar ist.
Die Sicherung unter Windows 7 einschließlich eines Systemabbildes läßt sich bei aktuellen Linux-Distribution auch auf einem Linux-Server oder NAS ausführen und funktioniert dort ohne Probleme (sollte man natürlich nicht per WLAN machen). Aber unter Windows 8 läuft nur der Dateiversionsverlauf auf einem Linux-Server einwandfrei, die Erstellung eines Systemabbildes wird aber regelmäßig mit einem Fehlercode 807800c5 beendet. Offensichtlich hat Microsoft wieder am SMB Protokoll gebastelt, natürlich nur wegen der Verbesserungen 😉
Veilleicht ist im Falle eines Falles zur Wiederherstellung eines nicht mehr lauffähigen Windows Systems die USB-Festplatte die bessere Alternative, weil die lokal eingebunden wird, und dann Netzwerk vielleicht schwierig wird.
Man kann nun feststellen, das Windows schon mit Boardmitteln eine Sicherung des Systems erlaubt. Vielleicht hat der eine oder der andere Erfahrungen mit einer evtl. Wiederherstellung eines Windows 8 Systems oder sichert sein Windows auf die gleiche Weise, dann kann man mir gerne eine Kommentar hinterlassen. Natürlich auch diejenigen, die mit Fremdprodukten ihre Sicherung durchführen.
ciao tuxoche
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