OpenCamera für Android

Von | 16.August. 2016

Bei meinem Artikel über RAW Aufnahmen mit dem Smartphone hatte ein Benutzer auf OpenCamera hingewiesen. Ich hatte den Hinweis aus den Augen verloren, bis vor ein paar Tagen eine neue Version von OpenCamera u.a. mit RAW Unterstützung angezeigt wurde.

Einleitung

Ich gehöre noch zu denen, die eine DSLR bedienen und die Aufnahmen anschließend auch bearbeiten. Aber für Making-Of oder Bilder, die an die Auflösung nicht so hohe Ansprüche stellen, nutze ich auch öfter einmal das Smartphone, weil es einfach schneller geht. Seit Android 6.0 kann auch die Standard Kamera RAW, also DNG Format, so dass ich für solche Aufnahme entweder diese App oder das Kamera Modul von Lightroom Mobile benutze.

OpenCamera

OpenCamera ist eine Opensource App, die vollkommen frei und vor allem ohne In-App Käufe oder Werbung daherkommt, und sie beherscht mittlerweile auch das RAW Format. Die App bietet eine Fülle von Einstellung, etwa für Auslöse-Geräusche, GPS-Tagging, ob die fertigen Fotos mit dem Aufnahme Datum versehen werden sollen und und..

OpenCamera für Android

Selbstverständlich kann man alle Parameter wie etwa ISO oder Weissabgleich oder den Fokus steuern und auch Teile der Anzeigen in dem obigen Screenshot kann man aus- oder anschalten.

OpenCamera für Android

OpenCamera für AndroidSchaltet man bei der Kameraauflösung auf das für Kameras eher übliche 4:3 Format um, dann beträgt die Auflösung nur noch 3264×2448 Pixel, also bleiben von den 16 MPix des Samsung S6 etwa die Hälfte übrig. Bei der Standard-App erreiche ich immerhin 12 MPix mit 3984x2988px.   Bei RAW ist nur ein gleichzeitiges Aufnehmen von DNG und JPEG möglich.

Etwas verwunderlich ist allerdings die Tatsache dass trotz der Reduzierung der Auflösung beim 4:3 Format die resultierenden DNG Dateien immer noch knapp 28-30 MB groß sind. Das sind Dateigrößen, die ich bei meiner Canon 5D MK II erreiche, aber für 8 MPix ist das definitiv zu viel 🙁 und selbst bei voller Auflösung von 16 MPix wäre das zu viel.

Und im Vergleich zur Standard-App ist die volle Auflösung von 5312x2988px nicht einstellbar 🙁 Finde ich eigentlich schade, den damit bleibt die App hinter den Möglichkeiten zurück.

Da nützt es auch nichts, wenn die Kamera bequem in der Oberfläche einen digitalen Zoom anbietet, der lediglich das Croppen vermeidet.

Gut diese Einschränkungen kann man ja noch akzeptieren, denn bei den meisten Posts gerade in sozialen Medien braucht man solche Größen gar, oder die Bilder werden entsprechend kleiner exportiert.

Snapseed

Wie zuletzt vorgestellt, kann Snapseed einiges an Bildbearbeitung, die durchaus mehr kann als Lightroom Mobile und mit OpenCamera hat man eine freie Kombination zur Verfügung. Und da Snapseed mittlerweile auch DNG entwickeln kann, hat man hier gegenüber Lightroom Mobile eigentlich keine Nachteile.

Timelapse

OpenCamera bietet aber einen vollwertigen Intervall-Timer und deshalb habe ich das Smartphone mal auf ein Stativ geschnallt.

OpenCamera für Android

Ich habe die Kamera mit dem Intervall laufen lassen, und nach knapp 3 Stunden war der Akku leer. Das liegt daran, dass das Display mit dem Timer die ganze Zeit angeschaltet bleibt.  Mit der Kombination von Lapse it und Adobe Premiere Clip habe ich folgendes kleines Timelapse erstellt. Bei den Aufnahmen wurde allerdings nur JPEG benutzt (ja und ich weiß das OpenCamera eine horizontale Linie einblenden kann )

Fazit

OpenCamera ist gut, aber wenn ich mit dem Smartphone als Ersatz für z.B. eine kompakte Digitalkamera sehe, wozu die heutigen Smartphones grundsätzlich in der Lage sind, dann fehlt mir die letzte Auflösung. Ansonsten bietet die App manches an Einstellungsmöglichkeiten. Die Zeitraffer Möglichkeiten werden bei anderen Apps eigentlich durch eine Videofunktion realisiert. Für die normale Fotografie allerdings verliert man nicht allzu viel, wenn man mit Android 6 bei Standard App belässt.

Was denkt ihr darüber, welche App benutzt ihr? Hinterlasst mir doch eure Kommentare und gerne auch Fragen.

ciao tuxoche

2 Gedanken zu „OpenCamera für Android

  1. Knv

    „Etwas verwunderlich ist allerdings die Tatsache dass trotz der Reduzierung der Auflösung beim 4:3 Format die resultierenden DNG Dateien immer noch knapp 28-30 MB groß sind. Das sind Dateigrößen, die ich bei meiner Canon 5D MK II erreiche, aber für 8 MPix ist das definitiv zu viel und selbst bei voller Auflösung von 16 MPix wäre das zu viel.“
    Das ist ja eine „RAW“-Datei! Roh bedeutet auch roh. Die Daten werden vorm Bearbeitungsprozess (Sättigung, Scharfzeichnen etc.)abgespeichert, also auch vorm Beschneiden. Es ist völlig egal, welche Größe angegeben wird, die RAW Datei ist immer in voller Größe. Das ist übrigens bei Deiner Canon genauso. Kannst du ja mal ausprobieren. Egal welche Bildgröße eingestellt ist, das Ergebnis ist in RAW immer das selbe.

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo,

      ja dass ist in der Tat verwunderlich, aber sowohl beim S6 als S7 und jetzt neuerdings bei meiner Drohne ist die DNG Größe erheblich größer als das Auflösungsvermögen des Sensors. Es ist wirklich eine Option, wenn man an Weiterbearbeitung denkt, die Fotos in DNG aufzunehmen, aber die Größen passen einfach nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert