Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L IS

Von | 26.November. 2015

Nachdem ich ja das Canon 17-40/4.0 durch das 16-35/4.0 IS ersetzt habe, war es nun an der Zeit, die Kombination auch für Panoramen einzurichten.


Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L ISDas [post id=3442]Canon 16-35/4.0 L IS[/post] ist ein fantastischer Ersatz für das 17-40/4.0 und eignet sich natürlich auch für 360×180° Panoramen, und durch die 1mm kürzere Brennweite ändert sich auch die Aufnahmenanzahl für ein solches Panorama nicht, es bleibt dann bei 16 Aufnahmen und einer weiteren Nadiraufnahme, um das Stativ wegzubekommen.

Aber wegen des geänderten optischen Aufbaus muss der Nodalpunkt für den [post id=209]Nodal Ninja 4[/post] neu bestimmt werden. Wie man dabei vorgeht, also im Prinzip sich eine sehr nahe und eine relativ weit entfernte senkrechte Line suchen, und dann beobachten, ob sich bei einem Schwenk keine Paralaxenfehler auftreten, ist z.B. auf panphoto.de oder auch pixelrama.de beschrieben. Ich in mehreren Versuchen eine Einstellung 131-131,5mm über alle Brennweiten mit der 5D MK II herausgefunden.

Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L ISMit dem Wert ist allerdings die maximale Verstellmöglichkeit des Nodal Ninja 4 de facto erreicht, die Klemme für den Schnellverschluss ist dabei am Ende der horizontalen Achse.

Mit dem so ermittelten Wert ging es dann letztes Wochenende daran, diesen Wert sozusagen im realen Leben zu überprüfen. Als Motiv habe ich dabei die Burg Alsdorf ausgesucht. Leider war es stark bewölkt, so dass die schönen Herbstfarben der Bäume nicht so gut rauskommen.

Während ich mit dem 17-40/4.0 fast immer nur bei 17mm aufgenommen habe, wollte ich das neue Objektiv sowohl bei 16mm und auch bei 35mm ausprobieren, einfach um sicherzustellen, dass der von mir ermittelte Wert richtig ist, und sich die Panos stitchen lassen.

Um es vorwegzunehmen, das Panorama passt:

Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L IS

Wie schon in dem Artikel [post id=2463]Nadiraufnahmen besser einbinden[/post] beschrieben, benutze ich 3 verschiedenfarbige Gummiringe, die es mir erleichtern die Nadiraufnahme mit entsprechenden Kontrollpunkten in das Panaroama zu integrieren, und dann ist man auch recht schnell das Stativ los. Die kleinen Gummeringe lassen sich problemlos retuschieren.

Für die beiden Brennweiten verwende ich folgende Einstellung

16mmn35mmn
815+Z+N
+50°4+30°10
-50°4-30°10
+60°6
-60°6

Die Aufnahmen erfolgen alle mit feststehender Belichtung und Weissabgleich und festem Fokus (AF abgeschaltet). Bei 35mm muss dann nur für die unteren Reihen darauf achten, neu zu fokussieren, denn sonst wird der Bodenbereich trotz f 11 nicht scharf. Während mit 16mm lediglich 16 Aufnahmen anfallen, sind es bei 35mm schon 49 (in beiden Fällen mit einer zusätzlichen Aufnahme für den Stativstandort)

Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L IS

Gerade bei den längeren Brennweiten kann es natürlich vorkommen, dass hier nur ein Stück Himmel abgebildet wird. Und bei grauen Wetter hat dann weder PTGui oder Hugin eine Chance Kontrollpunkte zu finden. Eine solche Aufnahme kann man dann aber manuell verschieben.

Damit sieht der Basisworkflow wie folgt aus:

  • Bearbeitung der Einzelbilder in Lightroom (allerdings nur Tiefen,Lichter und für alle Aufnahmen gleich, wir wollen es dem Pano-Programm ja nicht unnötig schwer machen)
  • Stitchen in PTGui oder Hugin
  • Schlussbearbeitung in Photoshop/Lightroom um die Ringe wegzustempeln
  • Pano2VR um daraus ein Pano für die Webseite zu erstellen

Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L ISDamit wäre der Workflow schon beschrieben. Während eine solche Panoramaufnahme mit 16mm bestehend aus 16 Aufnahmen etwa mehr als 900 MB gross ist, kommt man bei der Aufnahme, die mit 35mm aufgenommen wurde, schon auf 3,8 GB.

Ich habe in meinem Rechner bis jetzt nur 16GB installiert, aber bei solchen Panoramen muss ich mich auch in Geduld üben, weil das Zusammensetzen des Panoramas praktisch den gesamten Speicher in Anspruch nimmt. Wer solche Panoramen oder mit vielleicht noch längeren Brennweiten öfter in Angriff nehmen will, sollte doch ernsthaft über 32 GB Speicher nachdenken.

Das wars wieder von mir für heute. Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen, dann hinterlasst mir doch eure Kommentare/Anregungen und gerne auch Fragen. Un wer sich noch ein paar Panoramen anschauen möchte, den lade ich ein auf meine Seite belichtungs-zeit.net.

ciao tuxoche

 

3 Gedanken zu „Kugelpanoramen mit dem Canon 16-35/4.0 L IS

  1. Theodor Metochites

    Danke für die wertvollen Informationen. Da ich gnaz neu in der Panorama-Fotographie bin, erlauben Sie mir zwei dumme Fragen:
    1. Aus welchem Punkt gemessen ist der Nodalpunkt vom Objektiv 16-35mm f/4 13,1 cm?
    2. 16 Aufnahmen sind nicht zu viele?
    Danke im Voraus für die Antwort
    Mit freundlichem Grüß
    T.M.
    P.S. Panorama von Burg Alsdorf ist Spitze!!!

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Theodor,

      die 13,1 beziehen sich auf Sensorebene und nein 16 Aufnahmen sind nicht zu viel. Ich fotografiere 8 Aufnahmen auf der 0° Linie und jeweils 4 auf + bzw. – 50°

      1. Theodor

        Herzlichen Dank für die prompte Antwort und die Tipps. Ich werde sie probieren. Schönes Wochenende noch!

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