JPEGMini kocht auch nur mit Wasser?

Von | 7.April. 2015

Vor einiger Zeit habe ich mich in dem Artikel [post id=2727]JPEG noch kleiner machen[/post] damit auseinandergesetzt, was von compressor.io und anderen Tools zu halten ist.

Einleitung

Ich lade meine Bilder auf meiner Webseite, Google+ oder flickr als JPEG Dateien hoch, die in Lightroom auch aufgrund der Erfahrungen des seinerzeitigen Artikels nur mit einer Kantenlänge von max. 2.000px und mit einer Qualität 65 % exportiert werden.

Ich war damals zu dem Schluss gekommen, dass man solche Tools eigentlich nicht braucht wenn man Lightroom zur Verfügung hat. Aber selbst ohne Lightroom sind mit Irfanview und Faststone Image Viewer ähnliche Resultate zu erzielen.

Die Herausforderung

In einem Kommentar nach der Veröffentlichung des Artikels [post id=2727]JPEG noch kleiner machen[/post] meldete sich ein Nutzer JPEGMini und meinte, ich soll JPEGMini einfach ausprobieren.

Ich hatte damals JPEGMini damals nicht ausprobiert, weil es zwar eine Trial-Version gab, das Programm an sich aber kostenpflichtig ist. Mittlerweile gibt es aber hier genauso wie bei compressor.io einen Webservice, deshalb habe ich JPEGMini einmal ausprobiert.

Die Ausgangslage

JPEGMini kocht auch nur mit Wasser?

Dieses Bild habe ich einmal genommen, um JPEGMini auszuprobieren. Auf der Seite von JPEGMini ist zu lesen, dass bei Fotos mit mehr als 8 MP Reduzierung zwischen 70-80% zu erreichen sind.

Der Vergleich

Ich habe das obige Bild mit JPEG Qualitätseinstellungen von 100%,90%,75%,50% und 30% mit Lightroom exportiert und dann an JPEGMini übergeben.

JPEGMini Vergleich

QualitätOriginal
Größe
JPEGMiniReduzierung
10023.6739.35161%
9015.35710.39733%
758.5507.36014%
505.0244.42412%
303.0263.026

An dieser Tabelle kann man schon erkennen, dass die Aussage auf der JPEGMini hinsichtlich der Reduzierung der Dateigrößen vorsichtig formuliert blumig ist.

Und so sehen die Ergebnisse nebeneinander montiert aus:

JPEGMini kocht auch nur mit Wasser?

Anklicken für höhere Auflösung

Fazit

JPEGMini ist aus meiner Sicht genauso überflüssig wie compressor.io, wenn man Lightroom oder Irfanview zu Verfügung hat. Für ein solches Tool auch noch Geld zu verlangen (19.99 $) ist schon mutig. Übrigens wenn man das obige mit 100% exportierte JPEG mit Irfanview und einer Qualität von 50% speichert, reduziert sich die Größe von  23.673 KB auf  3.663 KB (das entspricht übrigens einer Reduzierung um ca. 85% 😉

Was haltet ihr davon, benutzt ihr solche Tools oder greift ihr auf Bearbeitungstools wie Lightroom oder IrfanView zurück? Hinterlasst mir doch eure Fragen und Kommentare.

ciao tuxoche

 

9 Gedanken zu „JPEGMini kocht auch nur mit Wasser?

  1. umbi

    JPEGmini ist praktisch, da man ganze ordner drag&dropen kann. Bei Irfanview ist mir das nicht gelungen.

  2. Alex

    So, nun bin ich auch auf diesen Thread gestossen. Da ich Hochzeitsbilder fotografiere lade ich entsprechend viele Bilder auf meiner Website (in „Full-HD“ Auflösung). Bislang bin ich so vorgegangen, dass ich die hoch aufgelösten, bearbeiteten JPG’s ins Photoshop nehme und dann auf „Full-HD“ verkleinere und etwas nachschärfe. Dann fürs „Web-Speichern“ und Qualität mutig nach unten schrauben (z.T. 10-20%). Und als finales Tool nehme ich noch „ImageOptim“. Da kann ich noch ein paar Prozentpunkte herausholen. So komme ich auf eine Dateigrösse von etwa +/-100kB. Vielen Bildern sieht man die Schrumpfkur nicht an.
    Nun bin ich eben auf JPG Mini gestossen und wollte so eine Datei zu Testzwecken hochladen. Geht aber nicht. Erst wenn ich eine „schwerere“ Datei nehme akzpetiert er diese. Das Resultat finde ich aber eher bescheiden. Ich denke, mit meiner Vorgehensweise oben, bin ich bestens unterwegs (wenn auch mit Aufwand). Wie sind da Eure Erfahrungen?

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Alex,

      vielen Dank für deine Anmerkungen, allerdings ist ImageOptim nur für Mac verfügbar 😉 und eine JPEG Qualität 10-20 finde ich persönlich zu knapp. Das JPEGMini manche Dateien erst gar nicht anfasst, hatte ich ja im Artikel beschrieben, weil dann die weitere Kompression nichts bringt.

  3. Matthias

    Auf dem eigenen Blog finde ich solche Tools schon wichtig. Immerhin wird ja die Ladezeit als Rankingfaktor von Suchmaschinen verwendet.
    Ich nutze da EWWW, welcher wiederum auf JPEGmini zurückgreift. Seitdem werde ich von Google Speed nicht mehr wegen der Bildgröße angemeckert.

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Mathias,

      das mag ja sein, aber die Verkleinerungsraten, mit den JPEGMini wirbt, sind schlimmer als Waschmittelwerbung und wie im Artikel steht, erreiche ich mit freien Tools mindestens gleiche wenn nicht bessere Resultate

  4. winfried

    So Programme (und dazugehörige Gschaftlhuber) gabs schon in den 90ern und es steht ja auch jeden Morgen ein Dummer (Käufer) auf.
    Sowas nutz ich nicht, damals nicht und heute auch nicht.

    Je nach Intensität der Bildbearbeitung (besonders im Bereich Kontrast, Schärfung, Glättung/Entrauschen) komprimiere ich in der JPG Ausgabe gar nix mehr, da kann es dann aber auch schon sein, daß mein 100% JPG eine Dateigröße hat wie das unbearbeitete RAW daß man mit 85% ins JPG konvertiert wurde.
    Wobei, je nach Motiv, gar kein Freiraum fürs Komprimieren da ist, ohne nachteiligen Effekt auf die Bildqualität. Tonwertabrisse (und andere Spuren der Bearbeitung und des JPG Formates) , die je nach Art des Monitors zwischen auffällig und unauffällig liegen können, will ich auf keinen Fall auf einer Ausbelichtung sehen …

    Bei Bildern die zusätzlich noch verkleinert werden (z.B. fürs WEB), benutze ich das was gerade in Betrieb ist, also meistens JPG Illuminator oder Faststone. Wobei Faststone oder Irvanview egal ist, eine Frage des persönlichen Geschmacks

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Winfried,

      gebe dir in allem Recht, aber nach dem Artikel über compressor.io wurde ich auf Google+ von einem User JPEGMini herausgefordert 😉 aber wenn man Irfanview, Faststone oder irgendein anderes Tool zur Verfügung hat, braucht man solche „Tools“ nicht, und ja leider gibt es einige Artikel im Netz, die solche Tools in den höchsten Tönen loben. Die Verfasser haben denke ich keine Ahnung oder die Artikel wurden gekauft 🙁

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