DNG ohne Nachteil?

Von | 29.Juli. 2014

Für den Artikel [post id=2399]Bilder mit Lightroom nachbearbeiten[/post] habe ich ja u.a. ein eigentlich schon fertiges Timelapse noch einmal mit Lightroom und der Prozessversion neu bearbeitet.

Die Prozessversion 2012 bringt gegenüber der Version von 2010 erhebliche Vorteile, vor allem im Bereich der Lichter und Schatten. Was lag da näher, als dieses Potential auch für die Bilder eines Timelapse zu nutzen, und das Timelapse so zu verbessern. Ich verlinke das Timelapse hier noch einmal:

Wie aus dem Artikel [post id=2115]RAW,JPEG oder doch DNG[/post] benutze ich für Time- oder Hyperlapse Aufnahmen das DNG Format, weil die Qualitätsunterschiede selbst bei einem komprimierten DNG gegenüber dem RAW sehr gering sind. Dem gegenüber steht aber eine Platzreduzierung auf fast ein Drittel der ursprünglichen Größe. Ausgehend von einem 24 MB RAW erhalte ich nach der Konvertierung zu komprimierten DNG Dateien eine Größe von 9-9,5 MB. Und dieser Größenunterschied macht sich schon bei 400-1000 Aufnahmen, die man so durchschnittlich für ein Timelapse benötigt bemerkbar.

Bei der Nachbearbeitung der Einzelbilder für das obige Timelapse hatte ich aber den Eindruck, das die Konvertierung von DNG nach JPEG in voller Größe länger dauert, also ich habe ich mir die Sache mal genauer angesehen.

DNG ohne Nachteil?Zum Glück hatte ich ja die Aufnahmen aus dem Timelapse für die Kölner Kranbauten noch im CR2 Format vorliegen, und das Timelapse war auch fertig. Es handelt sich hierbei um 364 Aufnahmen im CR2 Format.

Das Konvertieren in das komprimierte DNG Format benötigt insgesamt 11:09 min, das ist relativ wenig, wenn man sich den Platzvorteil vor Augen hält. Außerdem kann man während der Konvertierung weiter arbeiten.

Aus den ca. 24 MB RAW Dateien der Canon 7D werden ca. 7 MB DNG Dateien, das bedeutet schon alleine für dieses eine Timelapse eine Platzersparniss von knapp 6 GB !

Aber wie sieht es mit den Zeiten aus, vor allem meinem Eindruck, das die Erzeugung von JPEG Dateien aus DNG länger dauert?

Wenn man es einmal nach misst, stellt sich schnell heraus, dass dieser Eindruck falsch ist. Mein [post id=1777]Xeon E3 1230 V3[/post] benötigt für das Konvertieren von RAW nach JPEG 20:12 min (3,32 sec./Bild) und von DNG nach JPEG 17:48 min (2,93 sec./Bild). Rechnet man allerdings die Zeit noch dazu, die man benötigt, um die RAW Dateien nach DNG zu konvertieren, kommt man schon auf 4,77 sec./Bild 😉

Trotzdem ist das für mich kein Nachteil, weil ja der Rechner benutzbar bleibt und wenn ich dann die Platzersparniss mit einbeziehe, dann hat DNG keinen Nachteil, zumindest für solche Aufnahmen, wie Time- oder Hyperlapse Sequenzen, wo man , selbst wenn man die Videos in 4K rendert, nicht das letzte Quäntchen einer Raw Datei benötigt.

Für mich ist die Entscheidung zugunsten DNG, zumindest für Timelapse Aufnahmen klar, und was sagt ihr zum Thema DNG? Lasst es mich doch wissen, ich freue mich auf eure Kommentare.

 

ciao tuxoche

 

[tags]DNG,RAW[/tags]

4 Gedanken zu „DNG ohne Nachteil?

  1. Sven Göttler

    Ich habe viele Jahre auch nur auf RAW gesetzt. Mittlerweile bin ich aber davon abgekommen. Das liegt zum einen daran, dass – wie im Artikel angesprochen – der Platzbedarf einer DNG geringer ist. Viel wichtiger ist für mich jedoch die langfristige Kompatibilität mit zukünftigen Betriebssystemen und Softwares. Vor 10 Jahren gab es vielleicht 20 Kameras, die RAW Dateien erzeugt haben. Heute gibt es wohl Tausende. Und ich befürchte, dass diese RAW Dateien sich in der Zukunft nicht mehr mit allen Programmen öffnen lassen.

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Sven,

      ja der verringerte Platzbedarf ist ein Argument für DNG, die von dir angesprochene Kompatibilität meiner Meinung nach nicht, man bliebt (zumindest derzeitiger Stand, und der DNG Standard ist schon eine Weile definiert) de facto auf Adobe festgenagelt (siehe hierzu auch Winfried’s Kommentar zu anderen RAW Konvertern). Bei RAW bleibt neben Lightroom, DxO und anderen in jedem Fall der meistens vom Kamerahersteller gelieferten RAW Konverter. Andererseits wissen wir beide nicht, ob wir in 20 Jahren noch in der Lage sind, unsere RAW, und dazu gehört auch DNG, noch öffnen können 😉

  2. Winfried

    Interessant, deine 7D RAWs sind so groß wie meine 5DII RAWs, die liegen zwischen 20-25MB.
    Ich habe mal den DNG Konverter angesehen, wenn ich auf verlustbehaftete Komprimierung verzichte und nur die eingebetteten JPG rausschmeiße (orginalgröße mit 90% JPG Kompression), liegt der Platzgewinn bei ca 10-15% … wirklich spürbare Platzgewinne sind erst möglich, wenn ich verlustbehaftet komprimiere, da liege ich dann auch bei deinen Werten.

    Mal einige meiner installierten Rawkonverter mit komprimierten DNGs konfrontiert.
    RawTherapee stürzt bei diesen komprimierten RAWs ab, LightZone und Nama5 sagen falsches Dateiformat, können aber immerhin noch die preview Thumbs anzeigen. Photo Ninja steigt auch wegen fehlerhaftem Format aus. Corel Aftershot Pro verweigert kommentarlos das Laden.
    Die einzigen nicht Adobe Konverter die verlustbehaftete DNG bei mir laden sind ACDSee pro7 und UFRAW.
    Ich glaube ich habe hier früher schonmal über Sinn und Unsinn (und Kompatibilität) von DNG geschrieben, wenn man nicht auf Adobe Produkte/Windows orientiert ist. Für mich iist das nix ;-}

    Für dich macht das Ganze natürlich schon Sinn, weil du bei Timelaps ziemlich viel Bilder produzierst und dann der Platzfaktor eher zum tragen kommt, als beim „normalen“ Fotografieren.
    Mir persönlich wiederum ist es egal ob meine RAWS nun 400GB oder nur 100GB Platz benötigen … meine Rechner hat eine 2 TB Platte (unter 50% belegt) und selbst meine kleinste Backup Platte hat inzwischen 1TB und USB 3. Aber ob der Kompatibilitätsprobleme, da würde ich graue Haare bekommen!

    1. Peter Beitragsautor

      Hallo Winfried,

      komme erst jetzt dazu deinen Kommentar zu beantworten, war den ganzen Tag unterwegs… aber danke für deine Ergänzungen hinsichtlich DNG und nicht Adobe Produkten. Daran kann man sehen, das der ursprüngliche Gedanke von Adobe sich nicht so durchsetzt (obwohl die Standards offen gelegt sind), Und klar, wäre die Timnelapse Sachen nicht, dann würde mich DNG nicht wirklich interessieren, weil dann der Zeitfaktor für das Konvertieren nach DNG schon eine Rolle spielt, weil ich mir manchnmal schon noch ältere Aufnahmen anschaue und überlege, was da noch rauszuholen ist. Ach ja meine Werte beziehen sich auf verlustbehaftete Kompremierung

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